A
Abhinivesha: Angst (vor der Vergänglichkeit und dem Tod), eines der 5 → Kleshas
Agni: das Verdauungsfeuer, die Kraft unserer Verdauung
Ahimsa: Gewaltlosigkeit (gehört zu „yama“ = Stufe 1)
Anakhya: Höchste Stufe im Hatha-Yoga => Versenkung, d.h. Auflösung von allem (Ego, Sinneswahrnehmung, Verstand etc.)
Antara-kumbhaka: Luftanhalten nach Einatmen
Aparigraha: Nicht-Besitzergreifen (gehört zu „yama“ = Stufe 1 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Asana: Körperhaltungen und Übungen des Hatha-Yoga, (Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Ashtanga Marga: der achtgliedrige Yogaweg Patañjalis (Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dharana, Dhyana, Samadi)
Ashtanga Yoga: kraftvoller, dynamischer Yogastil in der Tradition von Pattabhi Jois ( – 2009) aus Mysore (deswegen auch „Mysore-Stil“ genannt)
Asmita: “Ich-Bewusstsein”, das Ego, eines der 5 → Kleshas
Astheya: Nicht-Stehlen (gehört zu „yama“ = Stufe 1 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Atman: das Selbst, der göttliche Wesenskern des Individuums
Avidya: “Nicht-Wissen”, das falsche Wissen, eines der 5 → Kleshas
Ayurveda: altindische Heilkunde/Medizin. wörtl.: Das Wissen (veda) des Lebens (ayus
B
Bandha: Verschluß, Muskelkontraktion zur Fixierung der Lebensenergie (→ Prana) im Körper
Bahya-kumbhaka: Luftanhalten nach dem Ausatmen
Beobachter: Instanz im Inneren, die das eigene Handeln und Verhalten betrachtet, ohne zu urteilen oder einzugreifen
Bhastrika: Blasebalg-Atmung (Pranayama), Die Luft wird langsam durch die Nasenlöcher eingezogen und wieder ausgestoßen. Bhastrika wirkt sehr stark energetisierend und erweckt die Kundalini
Bhagavad-Gita: wörtl.: “Erhabener Gesang”. Wichtiger religiöser Text, Teil des Mahabharata, Versuch die Welt zu erklären, Bhakti-Yoga: Yoga der liebenden Hingabe, einer der vier großen Yogawege (Bhagavad-Gita)
Bija: Samen, einsilbiges Mantra (z.B. Om)
Bodha: Erleuchtung; Buddha = der erleuchtete, Buddhi = Intellekt
Brahmacarya: reiner Lebenswandel (gehört zu „yama“ = Stufe 1 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Brahman: das Absolute in den Upanisaden und Veden
Brahmanen: Priesterkaste in Indien
Bhramari: bienenartige Atmung, Pranayama (Atemübung), wirkt sehr beruhigend
brmhana: sich überall hin ausdehnen, Prinzip um die 3 Gunas zu beeinflussen
Buddhismus: eine der drei großen Weltreligionen, die auf den “Erwachten” = Buddha zurückgeht
C
Chakra: wörtl. “Rad”, Energiezentrum, Bewusstseinsebene, zentraler Begriff des → Tantra
Chi: Lebensenergie, Lebenskraft im Taoismus
Citta: meinendes Selbst, Bewusstsein
D
Deva/devi: Gott/Göttin
Dharana: Sammlung, Konzentration, Stufe 6 im Yoga-Sutra Patañjalis
Dhyana: Meditation/Loslassen, Stufe 7 im Yoga-Sutra Patañjalis
Duhkha: Leid, „ein enger und dunkler Raum“, das, was uns beengt und behindert
Dvesha: Ablehnung, “Nicht-Habenwollen” , eines der 5 → Kleshas
E
Ekagrata: wörtl. “Einpunktigkeit”. Konzentration auf einen Punkt (in der Mitte der Stirn / des Schädels)
G
Goraknath: einer der mythischen Begründer des Hatha-Yoga
Gunas: Die 3 Kriterien/Grundbestandteile der Urnatur Gottes, nach denen alle Lebewesen an einen Körper gebunden sind (also die Eigenschaften von allen Dingen): Sattvas, Rajas, Tamas
H
Hamsa: Schwan, Bezeichnung für einen Befreiten, Name des Mantra „so’ham“ „Ich bin er“
Hatha-Yoga: Yogaweg, der ausgehend vom Körper zur Verwirklichung des Selbst und Vereinigung mit Gott führt
Hatha-Yoga-Pradipika: Grundlagentext des Hatha-Yoga aus dem 15.Jhd.
Hinduismus: die traditionellen religiösen und gesellschaftlichen Strukturen Indiens
I
Ida: Mondenergiekanal (steht für Loslassen, kühlen, das weibliche). Befindet sich im linken Teil des Körpers und herrscht über die rechte Hirnhemisphere.
Isvarapranidhana: Hingabe an Gott, Vertrauen (in den Yogaweg), Gottvertrauen, innerer Glauben, aber auch die Akzeptanz der eigenen Grenzen (gehört zu „niyama“ = Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis)
J
Jalandara-Bandha: Kehlkopfverschluss
Japa: Gebet, Wiederholung eines Mantras
Jivantmukta: der zu Lebzeiten Erlöste oder zur Vervollkommnung gelangte
Jñana-Yoga: Yoga der Erkenntnis, einer der vier großen Yogawege (Bhagavad-Gita)
K
Karma-Yoga: Yoga des Tuns, einer der vier großen Yogawege (Bhagavad-Gita)
Kapalabhati: wörtl. “Schädelleuchten”, Reinigungsübung als Vorbereitung zu → Pranayama, wirkt wärmend, weckt auf und fördert die Konzentration
Klesha: Trübung, Hindernis auf dem Erkenntnisweg
Kosha: wörtl. “Hülle”, Körper, in denen die unterschiedlichen Ebenen des Bewusstseins erfahren werden
Kriya: Tätigkeit, Aktivität, Ritual
Kumbaka: Luftanhalten
Kundalini: wörtl. “die Zusammengerollte”, das in uns schlummernde Potential unserer Bewusstseinsenergie → Shakti, vitale Energie, die im menschlichen Körper ruht und bei Erweckung über die Chakren aufsteigt und den Übenden dadurch zur Befreiung führt
L
Langhana: fasten, das reduzieren, was uns behindert/schwer macht; Prinzip um die 3 - zu beeinflussen
Lila: Spiel, Ausdruck der göttlichen Freiheit
M
Mantra: Wort, Silbe, heiliger Klang, ma = denken/tra = überqueren, auch Denkwerkzeug
Mudra: wörtl.: “das, was Freude macht”, Körper und Geisteshaltungen zur Verdichtung und Lenkung der Lebensenergie
Mula-Bandha: Wurzelverschluss, Kontraktion des Schließmuskels und des Beckenbodens
N
Nadi: feinstoffliche Kanäle, die den ganzen Körper durchziehen, in denen die Lebensenergie → Prana zirkuliert
Nadi Shodana: „Wechselatmung“, Sonne- Mond-Atmung, Atemübung zur Reinigung der → Nadis und zur Beruhigung. Harmonisiert die Mond- (Ida) und Sonnenenergie (Pingala) => Entstammt dem Kundalini-Yoga
Namasté: Das Göttliche in mir ehrt das Göttliche in Dir. Ich weiß, dass wir somit eins sind.“
Niyama: Gebote im Umgang mit sich selbst/innere Regel (Sauca, Samtosa, Tapas, Svadhaya, Isvarapranidhana), Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis
O
OM: die heilige Silbe des Yoga, in der alles, was die Schöpfung seit Anbeginn
umfasst, enthalten ist. Besteht eigentlich aus dem 3 Buchstaben A-U-M des Sanskrit und dem 4. / dem Punkt. A steht für Anfang/Aufbruch, U steht für Mitte/Umbruch und M steht für Ende/Ruhe. Der 4. Zustand im Punkt des Symbols symbolisiert die Einheit dieser 3 Zustände/Einheit mit dem Universellen oder mit Gott und somit das höchste yogische Ziel. Letztlich ist es ein Mantra (Gedanken-Werkzeug), das durch Klang und Schwingung die Gedanken zur Ruhe bringt.
P
Patañjali: Verfasser des Yoga-Sutra, Begründer des klassischen Yoga
Prana: Lebensenergie, Lebenskraft, Atem, vitale Energie
Pranayama: Beherrschung und Lenkung der Lebenskraft, Atemtechniken des Hatha-Yoga, 3.Stufe im Yoga-Sutra Patañjalis
Pingala: Ist Träger der Sonnenenergie, steht für das männliche, analysierende, nach außen gehende Kraft, liegt rechts, beeinflusst links, (z.B. steht der rechte Nasengang für Pingala/die solare Enegie)
Pratyahara: das Zurückziehen der Sinne, Innenschau, Stufe 5 im Yoga-Sutra Patañjalis
Puraka: einatmen
R
Raga: Gier, Habenwollen, eines der 5 → Kleshas
Rajas: Hängt mit der Lebensenergie zusammen, Eigenschaften sind bewegt, dynamisch, wechselhaft
Raja-Vidy-Yoga: Der Yoga des königlichen Wissens (Bhagavad-Gita)
Rechaka: Ausatmen
S
Samadhi: Zustand der Einheit, Exstase, Ziel des Yoga, höchste du Stufe 8 im Yoga-Sutra Patañjalis
Samtosa: innere Ruhe, Zufriedenheit (gehört zu „niyama“ = Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Sanskrit: die heilige Sprache Indiens
Sadhus: die “heiligen Männer” Indiens, die ihr Leben Gott widmen
Sat-chit-ananda: wörtl. “Seins-Bewusstseins-Seligkeit”, transzendenter Zustand als Resultat der Meditation
Satya: Wahrhaftigkeit (gehört zu „yama“ = Stufe 1 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Sauca: Reinheit (gehört zu „niyama“ = Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Shakti: die weibliche, aktive Kraft des Göttlichen, die Schöpfung(-skraft)
Shiva: 1) einer der höchsten Götter des Hinduismus. 2) Begründer des Hatha-Yoga und “Herr des Yoga”. 3) das reine Bewusstsein
Shivaismus: eine der 3 großen Richtungen der Gottesverehrung im Hinduismus
Soham: Klang im Hatha- und Kundalini-Yoga, angewendet im Interesse der Versenkungn. So’ham steht für „Ich bin er (z.B. der Atem)“
Sthirasukha: wörtl. “fest (stabil) und angenehm (mühelos)”. Art, wie → Asanas geübt werden sollen
Sukha: das Leichte, Mühelose, Angenehme
Sthirasukhamasanam: Das Wohlbefinden ist bei stabiler (sthira) und gleichzeitig angenehm entspannter (sukha/ vgl. Sukhasana = der bequeme Sitz) Körperhaltung am größten
Sushumna: Ist ein Nadi/Energiekanal und Träger der Energie die jenseits von Sonne (Pingala) und Mond (Ida) ist = die Einheit und somit das Ziel der yogischen Übungen; Wenn das Prana durch Ida und Pingala fließt, ist der Mensch in mannigfaltige, äußere Aktivitäten involviert. Yogis wollen erreichen, dass Prana durch Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, fließt. Solange das Prana durch Ida und Pingala (rechts und links) fließt, ist der Mensch durch Zeit und Raum gebunden. Wenn die Sushumna aktiv wird, überschreitet der Mensch die Begrenzung von Raum und Zeit.
Sutra: Leitfaden
Svadhyaya: das Studium der eigenen Person, Selbsterfahrung, Studium von Weisheitstexten, an der eigenen geistigen Entwicklung interessiert sein (gehört zu „niyama“ = Stufe 2 im Yoga-Sutra Patañjalis)
Swami: gelehrter Meister
T
Tantra: wörtl.: “Gewebe, Geflecht”, philosophische und v.a. religiöse Strömung des indischen Mittelalters
Tapas: das klärende reinigende Feuer, Begeisterung, inneres Feuer, aber v.a. Askese/Selbstdisziplin (gehört zu „niyama“ = Stufe 2)
Trataka: Fixieren des Blicks auf die Flamme einer Kerze. Konzentrations- und Reinigungsübung
U
Uddiyana-Bandha: Bauchverschluss; Hochziehen des Bauches nach der Ausatmung
Ujjayi: Atmung mit Reibelaut, klassisches → Pranayama, siegreicher Atem über den Alltagsatem; Auch ozeanische Atmung genannt
Upanishaden: altindische philosophische und v.a. religöse Texte
V
Vipassana: Achtsamkeits-Meditation
Vrtti: verwirrter Geist (Patanjali, erstes Kapitel Samadhi pada = wie erreichen wir den Zustand der Einheit). Der Geist ist verwirrt durch a) Wahrnehmung/Erkennen, b) Vorstellungen/Erwartungen, c) Schlaf d) Erinnerung e) falsche Wahrnehmung
Y
Yama: allgemeine ethische Gebote, Stufe 1 im Yoga-Sutra Patañjalis (Ahimsa, Astheya, Aparigraha, Brahmacarya, Satya)
Yoga: 1) eines der 6 großen philosophischen Systeme Indiens. 2) Methode, das Denken und die Gefühle zur Ruhe zur bringen 3) Weg der Selbstverwirklichung
Yoga-Sutras: wörtl.: “Leitfaden des Yoga”, Quellentext des klassischen Yoga, Patañjali zugeschrieben, folgt dem achtgliedrigen Pfad (Ashtanga) => Yoga ist der Zustand, in dem die Bewegungen des Citta (das meinende Selbst) in eine dynamische Stille übergehen, d.h. der unruhige Geist kommt zur Ruhe.